Brennholzpreise Fichte – Heizen mit Nadelholz, ist das lukrativ?

Wie sind die Brennholzpreise für Fichte? Lohnt es sich, Fichte im Kamin zu verheizen?

Es gibt viele heimische Baumarten, die in großen Mengen in unseren Wäldern wachsen, die aber nicht gerne zum Verheizen in klassischen Kaminöfen genutzt werden. Dazu zählt auch die Fichte.

Funkenspritzer machen Fichte unbeliebt

Fichte ist ein Nadelholz und spritzt Funken beim Verbrennen. Allein aus diesem Grund haben Fichte, aber auch andere Nadelhölzer einen schlechten Ruf. Zu Unrecht, wie ich meine. Der schlechte Ruf des Nadelholzes wie Fichte oder Kiefer ist heute nicht mehr unbedingt gerechtfertigt. In den siebziger und achtziger Jahren gab es fast nur offene Kamine in deutschen Wohnzimmern, einen Kaminofen hatte man nicht. Man war gezwungen, nur Hartholz wie Buche, Eiche oder Birke zu verheizen, weil man von diesen Hölzern keine Funkenspritzer befürchten musste. Birke war besonders beliebt, wegen der schönen bläulichen Färbung der Flamme. So konnte man der buckligen Verwandtschaft, die am Sonntag zu Besuch kam, demonstrieren, wie toll ein Kaminfeuer auszusehen hat. Die Brennholzpreise waren entsprechend niedrig, man musste nicht über Nadelholz nachdenken.

Der miserable Ruf der Fichte, Tanne und der Kiefer als Brennholz hat sich bis heute gehalten. Ich bin kein Verfechter des Nadelholzes, sicherlich ziehe ich Buchenholz wegen des hohen Heizwertes oder auch wegen des langsamen Abbrandes dem Fichtenholz vor, man sollte aber schon die Preise vergleichen, bevor man ein pauschales Urteil gegen Nadelholz fällt.

Preiswerte Fichte verheizen, warum nicht?

Wie oben schon geschildert, gibt es heute kaum noch Gründe, Fichtenholz im Kaminofen nicht zu verbrennen. Falls man günstig Nadelholz erwerben kann, sollte man zumindest darüber nachdenken, einen Teil der benötigten jährlichen Brennholzmenge durch Nadelholz zu ersetzen. Hierbei sollte man allerdings genauestens die verschiedenen Heizwerte und Preise von Nadelholz versus Hartholz vergleichen.

Hierbei sind die Heizwerte per Raummeter oder per Schüttraummeter hinzuzuziehen und nicht etwa die Heizwerte per Kilogramm, wie sie in verschiedenen Medien angegeben werden. Denn Brennholz wird hierzulande immer noch per Raummeter oder Schüttraummeter verkauft, nicht per Gewicht!

Beispielrechnung:

  • Fichte hat einen Heizwert von 1500 KWh / Raummeter
  • Kiefer hat einen Heizwert von ca. 1700 kWh / Raummeter
  • Buchenholz hat einen Heizwert von 2100 KWh / Raummeter

Nimmt man nun den aktuellen Brennholzpreis von Buchenholz von z. Zt. 100 Euro pro Raummeter an, so darf der Brennholzpreis für Fichte nur 71,42 € betragen, um über den Heizwert gleiche Verhältnisse zu schaffen. Die Nachteile des Fichtenholzes sind bei diesem Preis aber noch nicht eingerechnet. Nennen wir hier einen höheren Platzbedarf pro Raummeter, einen höheren Ascheanteil oder ein unkomfortables Handling wegen Harzanhaftungen und loser Rinde nur mal als Beispiel. Dieses Rechenbeispiel für Fichtenholz kann man auch auf weitere Nadelholzarten, wie z. B. Tanne übertragen, da die Heizwerte ähnlich sind. Kiefernholz hat einen etwas höheren Heizwert.

Fazit:

Hat man die Möglichkeit, günstiges Fichte- oder Tannenholz zu erwerben, spricht nichts dagegen, dieses Brennholz in geschlossenen Kaminöfen oder Festbrennstoffkesseln zu verheizen. Aber es lohnt sich wirklich nur dann, wenn die Brennholzpreise für Fichte erheblich niedriger liegen, als die für Hartholz. Nur dann kann man die anderen Nachteile auch mal einstecken.

1 Kommentar… Kommentar hinzufügen
  • Robert Huymann 16. Jan. 2018 Link Antworten

    lebe seit 1,5 Jahren im Zelt und hab einen kleinen ofen,ist es besser Laubholz zu verheizen und verkochen als Nadelgehölz.

Einen Kommentar hinterlassen